
Zugdienst - Rettung auf Baustellen
?Zugdienst - Rettung auf Baustellen ?
Am vergangenen Donnerstagabend stand ein Zugdienst, mit allen vier Gruppen, auf dem Dienstplan. Hierzu hatten sich unsere Zugführer zwei Szenarien ausgearbeitet, die durch den Zug, bestehend aus HLF20, LF20, DLA(K)23/12 und MTF, sowie knapp 30 Kameraden und Kameradinnen, abgearbeitet werden mussten.
Auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule Neu Wulmstorf, die sich zurzeit im Abriss befindet, hatten sich zwei Bauarbeiter, in dem Dienst durch Übungspuppen dargestellt, an verschieden Stellen der Baustelle verletzt und mussten gerettet werden. Beim Eintreffen wurden die Gruppenführer, vom HLF20 und vom LF20, von unserem Zugführer, in das Übungsszenario eingewiesen und die Einsatzstelle ich zwei Abschnitte aufgeteilt.
Im Szenario 1 war ein Arbeiter, bei den Abrissarbeiten, unter mehreren Betonteilen, begraben worden. Diese Einsatzstelle musste von den Besatzungen, des HLF20 und des MTF, abgearbeitet werden. Im Szenario 2 war ein Arbeiter, auf dem Flachdach der Hauptschule, durch ein Dachfenster, in eine Zwischendecke, gefallen und konnte sich, aufgrund seiner angenommen Verletzungen, nicht mehr selbstständig befreien. Diese Einsatzstelle übernahm die Besatzung vom LF20. Um die Übung anspruchsvoller zu gestalten, wurde angenommen, dass unsere Drehleiter zur Rettung vom Dach nicht genutzt werden konnte. Die Drehleiter leuchtete lediglich den Bereich aus, um ein sicheres Arbeiten, auf der Baustelle, zu gewährleisten.
Beim Szenario 1 wurden, nach der Erkundung des Gruppenführers, zuerst die Betonteile vor weiterem Verrutschen oder Absacken gesichert und eine Patienten Betreuung eingeleitet. Währenddessen bereitete der Rest der Besatzung den Ablageplatz vor. Mittels Hebekissen, das, um die Höhe des Betonteils zu erreichen, mit Holz unterbaut worden ist, wurde das Betonteil langsam angehoben. Um eine zweite Sicherung zu haben und um das Betonteil ein wenig führen zu können, wurde zusätzlich, mit dem Spreizer, vom hydraulischen Rettungssatz, gearbeitet. Die Puppe konnte so von der Last, des Betonteils, befreit werden.
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In Szenario 2 verschaffte sich die Besatzung des LF20, zuerst mittels 4-teiliger Steckleiter, Zugang zum Flachdach. Während sich der Angriffstrupp um den verletzten Arbeiter kümmerte, wurde von der restlichen Besatzung die Rettung mittels Spineboard und Schleifkorbtrage vorbereitet. Zusätzliche Gefahr für Einsatzkräfte, waren die offenen Dachfenster, bei denen Absturzgefahr bestand. Mit dem Spineboard wurde die Übungspuppe, aus dem Dachfenster gehoben und in die Schleifkorbtrage umgebettet. Mit der 4-teiligen Steckleiter wurde eine Art „Rutsche“ errichtet. Hierzu wird die Leiter, so flach wie möglich, an die Dachkante angelegt. Anschließend wird die Schleifkorbtrage, an vier Leinen gesichert, auf der Fläche der Leiter gleitend, heruntergelassen.
Solche Übungen sind für uns, vor allem in einem wachsenden Ort wie Neu Wulmstorf, extrem wichtig. Wir könnten jeden Tag mit Einsätzen auf Baustellen konfrontiert werden. Erst im April hatte sich ein Bauarbeiter, auf einer großen Baustelle am Bahnhof, verletzt, der dann durch uns gerettet werden musste.
Ein großer Dank geht an die Baufirma, die uns, das besondere Objekt für Übungen zur Verfügung gestellt hat.
⚠️Ein wichtiger Hinweis: Das Betreten von Baustellen ist, nicht nur verboten, sondern auch extrem gefährlich! Überall können spitze Gegenstände liegen und es besteht Einsturz- und Absturzgefahr z.B. durch offene Dachfenster!⚠️